Britisch Kurzhaar Katzen

Wesen und Charakter der Britisch Kurzhaar Katzen

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Die Haltung der der Britisch Kurzhaar Katze (abgekürzt auch BKH genannt) ist völlig unproblematisch. Die schönen, im Wesen wie in der Gesundheit unkomplizierten Katzen bringen gerade für den Anfänger viel Freude und wenig Kopfschmerzen mit sich.
Die Britisch Kurzhaar hat sich ihre körperliche Robustheit, ihre ungebrochene Vitalität, die Instinktsicherheit und das nervenfeste Wesen bis heute zuverlässig erhalten.
Sie passt sich an das normale Familienleben ohne große Kapriolen an und verträgt sich aufgrund ihrer Nervenstärke  hervorragend mit Kindern und mit anderen Haustieren.
Die Pflege, dieser ruhigen Kurzhaar Katze ist zudem deutlich weniger aufwändig als bei Langhaarkatzen. So beschränkt sich der Pflegeaufwand im wöchentlichen Ausbürsten loser Haare. Das ausgeprägte Bedürfnis der Britisch Kurzhaar nach Familienanschluss und ihre stets wohlgelaunte, und mit der Welt restlos zufriedene Natur, macht sie zu einem idealen Hausgenossen.

Der Rassestandard der Britisch Kurzhaar Katze

paulineTyp:
Körper groß bis mittelgroß, muskulös, breite Brust, Schulter und Rücken massiv und gedrungen. Beine und Füße kurz und stämmig. Pfoten rund und kräftig. Der Schwanz ist kurz und dick mit rundem Schwanzende. Massiv und kräftig, aber trotzdem gut proportioniert, mit starkem Knochenbau sollte ein Brite insgesamt den Eindruck einer „runden“, kompakten Katze mit gedrungenem (cobby) Körper machen.

Kopf:
Der Kopf ist rund und massiv mit breitem Schädel, sehr stark entwickeltem Hals, kurz und kräftig. Kräftiges Kinn. Nase kurz und breit, gerade, kein Stop, nur leichte Einbuchtung.

Ohren:
Ohren kurz und breit, leicht abgerundet.
Augen:
Augenform groß, rund mit breitem Abstand, weit geöffnet

Fell:
Das Fell ist gleichmäßig kurz und dicht, niemals eng anliegend mit einer dichten, gut isolierenden Unterwolle. nicht zu weich , ein „crisper“ Griff und „plüschig“ vom Körper abstehend. Jedes Haar sollte einheitlich bis zu den Spitzen durchgefärbt sein.

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Die Geschichte der Britisch Kurzhaar Katze.

Die Geschichte der Britisch Kurzhaar beginnt vor ca. 2000 Jahren, als römische Soldaten die ersten Katzen zur Bekämpfung von Mäusen und Ratten auf Bauernhöfen und in Lagerhäusern mit ins ehemalige Britannien brachten.

Die Römer wurden zwar aus Grossbritannien vertrieben, aber die Katzen blieben und entwickelten sich als britische Variante der Hauskatze weiter.
Ob sie sich mit den heimischen Wildkatzen (felis silvestris) verpaarten, ist nicht ganz geklärt, sicher ist nur, dass die Katzen sich aufgrund der isolierten Lage auf den Inseln relativ frei von Einflüssen anderer Katzenrassen vermehren konnten.

Über viele Jahrhunderte entwickelte sich so die  britische Katze ohne jede planvolle Zucht zu kurzhaarigen, robusten, kräftigen Katzen mit wasserabweisendem Fell. Sie gelten als gute Mäusejäger und freundliche, sanftmütige Haus-Gefährten.

In England, dem Mutterland der Rassekatzenzucht, fanden um 1870 die ersten Katzenausstellungen statt.
In den ersten Jahren richteten sich die züchterischen Bemühungen auf die Perserkatzen, die damals in den Fellfarben blau und weiss den Inbegriff der Edelkatzenzucht darstellten.
Einige Zeit später experimentierte man dann mit der Kreuzung besonders schöner kurzhaarigen einheimischen Hauskatzen und langhaarigen Perserkatzen.

mikkeline-auf-barhockerOb bei diesen ersten Kreuzungen Neugier, Experimentierfreude oder vielleicht schon der züchterische Ehrgeiz, Fell- und Augenfarbe der Perserkatzen auf kurzhaarige europäische Hauskatzen zu übertragen, Pate standen, kann heute nicht mehr mit letzter Gewissheit beantwortet werden.
Gesichert ist aber, dass einfarbig blaue, kurzhaarige Jungtiere aus diesen Verpaarungen zu den frühen Vorfahren unserer Britisch-Kurzhaar-Katze zählen.
1911 errang auf einer Katzenausstellung die kurzhaarige, blaue Katze einer Miss Cochrane die Auszeichnung „Best in Show“ (schönstes Tier der Ausstellung).
Das war gewissermaßen der Durchbruch zur Anerkennung als eigenständige Katzenrasse, denn kurze Zeit später wurde die British Shorthair von der damaligen Cat Fancy als Rasse anerkannt und ein erster Zucht- und Rassestandard festgelegt.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden Britische Kurzhaarkatzen in großer Zahl ausgestellt.

Der Typ wurde in den Standards allgemein als kompakt mit großem, rundem Kopf und runden Augen, kurzem, dichtem Fell mit feiner Textur und dichter Unterwolle beschrieben.

katzen_kratzbaumDie Weltkriege hinterließen wie bei den meisten Katzenrassen in Europa auch in der Britisch Kurzhaar-Zucht deutlich Spuren. In einer Zeit, in der Nahrung knapp war und große Teile der Bevölkerung andere Sorgen plagten gingen viele wertvolle Katzen-Zuchtbestände verloren. Es wurde schwierig passende Zuchtkater zu finden. Aus diesem Grund entschieden sich die Züchter Katzen auszukreuzen, das heißt ihre Katzen mit Katern anderer Rassen zu paaren.

Nachdem Kreuzungen mit Hauskatzen nicht den gewünschten Erfolg brachten, da die Nachkommen nicht dem gewünschten Typ entsprachen, erinnerte man sich wieder an die Anfänge der Zucht und paarte trotz der Langhaar-Problematik wieder vermehrt mit Perserkatzen.  Bei dieser Paarung kann sich aber auch das lange Fell der Perser vererben – bis heute können daher bei genetischer Veranlagung langhaarige Britisch Kurzhaar Katzen das Licht der Welt erblicken.

In manchen Katzenzucht-Verbänden erhalten diese Katzen zwar einen Stammbaum dürfen aber nicht zur Weiterzucht eingesetzt werden. Andere Verbände entschieden anders und die langhaarige Variante der „Britisch Kurzhaar“ erhielt dort einen eigenen Namen –  Highlander – und werden gezielt gezüchtet. Die Highlander vereinen das lange Fell der Perserkatzen mit Körperbau und Gesicht des Briten – man könnte vereinfacht auch sagen: Ein Perser mit Nase.

baby-britisch-kurzhaar-katzenEine weitere Rasse, mit der gerade nach dem zweiten Weltkrieg Kreuzungen unternommen wurden, waren die Kartäuser aus Frankreich. Auch deren Züchter hatten Probleme mit den durch den Krieg dezimierten Zuchtbeständen und griffen auf blaue Britisch Kurzhaar-Kater zurück, um ihren Bestand zu vergrößern.

Die Vermischung von Kartäusern, Britisch Kurzhaar und Persern führte dazu, dass im Jahr 1970 der europäische Katzenzuchtverband FIFe zu den Ausstellungsklassen “Kartäuser” für alle blauen Kurzhaarkatzen und “Britisch Kurzhaar” für alle anderen nicht blauen Kurzhaarrassen diesen Ursprungs einführte.

Erst nach langen Protesten der Kartäuserzüchter wurde diese Einteilung 1977 wieder zurückgenommen. Seitdem dürfen blaue Britisch Kurzhaar eigentlich nicht mehr als Kartäuser bezeichnet werden. Die offizielle Rassebezeichnungen sind “Chartreux” (CHA) und “Britisch Kurzhaar” (BKH oder engl. BRI).

Eine ähnliche Auseinandersetzung gab es mit den Züchtern der Europäischen Kurzhaar, die besonders in den skandinavischen Ländern beliebt war und ist. Sie wird bis heute eigenständig als Rassekatze gezüchtet und erhält ebenso wie jede andere Edelkatze Stammbäume.

britisch-kurzhaar-katze-1 Bis in die 1980er Jahre hinein wurden auf Katzenausstellungen Europäisch Kurzhaar zusammen mit den Britisch Kurzhaar in einerAusstellungs- Klasse gezeigt und bewertet.
Die Briten wurden wahrscheinlich aufgrund des kompakteren Körpers und rundlicheren Kopfes, der mehr dem Kindchenschema entspricht, häufig von den Richtern bevorzugt. Die skandinavischen Züchter waren von dieser Entwicklung alles andere als begeistert und wollten den von ihnen favorisierten Katzentyp unbedingt beibehalten und drängten auf Anerkennung der Eigenständigkeit der Europäisch Kurzhaar, die sie schließlich von der FIFe dann auch erhielten.

Den Sprung über den großen Teich in die USA schafften die ersten Britisch Kurzhaarkatzen bereits um 1900 und sind damit wahrscheinlich Mitbegründer der Rasse der American Shorthair. Bis 1950 wurden die importierten Britisch Kurzhaar in den USA als Hauskatzen (Domestic Shorthair) registriert. Erst 1967 änderte sich das, als Mrs. Levy von Long Island zwei blaue Britisch Kurzhaarkatzen importierte. Sie zeigte diese Tiere bei Ausstellungen zweier großer Zuchtverbänden der damaligen Zeit in den USA, bei der CFF und der ACA mit großem Erfolg.

Doch weiterhin wurden Britische Kurzhaarkatzen als Domestic Shorthair oder American Shorthair registriert, bis sich schließlich amerikanische Züchter darüber beklagten, da die britischen Katzen auf Ausstellungen besser abschnitten als ihre Tiere. Aber erst 1980 wurde den Britisch Kurzhaar von der CFA (wahrscheinlich der größte Zuchtverband der Welt) ein eigener Rasse-Status zuerkannt.

britisch-kurzhaar-babyIn Europa erlangten die Britisch Kurzhaarkatzen vor allem auch durch Werbespots im Fernsehen für Whiskas (Silber Classic Tabby) und Sheba (Britisch Kurzhaar blau) große Beliebtheit.

Die Britisch Kurzhaar Katze gibt es heute in vielen Farbvarianten. Einfarbig, zweifarbig, dreifarbig, gestromt und getigert. Sie gibt es in blau, creme, lilac, schwarz …..

Wenn auch die Fellfarben unterschiedlich sind – so ist das liebevolle und sanfte Wesen allen Briten zu eigen.

 

 

 

 

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3 Kommentare
  1. Mareike Simon
    Mareike Simon sagte:

    Möchte mir eines dieser blauen Bärchen ins Haus holen. Bin aber etwas verunsichert woher, denn im Internet finde ich sooo viele Züchter und Angebot auch zu den unterschiedlichsten Preisen.

  2. Volker Schlecht
    Volker Schlecht sagte:

    Hallo Frau Simon,

    ja man kann wirklich schnell den Überblick verlieren. Es gibt sehr viele Katzen-Züchter und sehr viele Vereine.
    Ich habe eine Liste der Katzenvereine erstellt, die einer größeren Dachorganisation angehören. Die Liste der Vereine finden sie hier im Profeline-Blog: https://www.profeline.de/katzenvereine/
    Ich bin überzeugt, dass man dort Ihre Fragen zu Züchtern und Preis für ein Jungtier gerne beantwortet.

    Es lohnt sich aber sicher auch über eine „Second Hand“ Katze nachzudenken – denn in Tierheimen warten viele Katzen auf ein neues zuhause.
    Wer sich für ein Kätzchen aus „Zweiter Hand“ interessiert findet hier: http://www.tierheimlinks.de/ sicher ein Tierheim ganz in seiner Nähe – übrigens die Liste wird ehrenamtlich geführt und bestimmt freut sich die Ansprechpartnerin dieses Projekts Frau Barbara Gorissen wenn dieser Link oft geteilt wird!

  3. Norris Jr Hubbard
    Norris Jr Hubbard sagte:

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