Richtig mit Katzen spielen
Spielen – ein wichtiger Baustein für ein glückliches Katzenleben
Freigänger haben ihr Revier, das sie täglich durchstreifen. Ihr Leben wird bereichert von immer anderen Gerüchen, Geräuschen und unterschiedlichen Böden, auf denen sie entlang stromern (Gras, Stein, Sand…). Sie sitzen ewige Zeiten vor einem Mauseloch, bis sie schlussendlich zum Sprung ansetzen. Oder sie jagen einem Schmetterling hinterher, der in Kopfhöhe umherfliegt. Mal gelingt die Jagd, mal nicht, aber in jedem Fall haben unsere Samtpfoten ein abwechslungsreiches Leben und kehren dann nach Hause zurück, um – ganz Schmusekatze – sich verwöhnen und füttern zu lassen und danach ein erholsames Nickerchen zu machen.
Unseren Wohnungskatzen können wir die ersten Punkte in der Regel nicht bieten. Trotzdem oder gerade deswegen sollte es unser Anliegen sein, ihnen in ihren 4 Wänden ein möglichst abwechslungsreiches Leben zu bieten. Das Spielen bildet dabei einen elementaren Bestandteil und wir Menschen sollten uns mit den Bedürfnissen unserer kätzischen Begleiter beschäftigen, um attraktive Spielangebote zu machen, denen keine Samtpfote widerstehen kannJ.
Warum Spielen für unsere Katzen so wichtig ist
· Es bietet der Katze Abwechslung, vor allem in der reinen Wohnungshaltung.
· Die „Jagdlust“ ist jeder Katze in die Wiege gelegt und wird durch richtiges Spielen befriedigt.
· Das Selbstbewusstsein der Katze wird durch „Jagd-Erfolge“ gestärkt.
· Spielen kann die Grundlage für eine ganz neue Beziehungsebene zwischen Katze und Mensch sein und das Vertrauen stärken.
· Gemeinsame Interaktion macht einfach SpaßJ!
In diesem Artikel widme ich mich dem Jagdspiel.
Katzen sind sogenannte „Ansitzjäger“, d. h. sie sitzen z. B. vor einem Mauseloch, um dann im richtigen Moment den entscheidenden Sprung zu machen. Schaut man sich einmal eine Jagdsequenz genauer an, erkennt man ein typisches Muster:
Lauern – Anschleichen – Fangen – Töten – Fressen
Nicht immer wird in einer Jagdsequenz jede „Station“ durchlaufen, vor allem die letzten beiden kommen bei unseren Wohnungskatzen kaum vor.
In der Natur kann man beobachten, dass eine Katze gefühlte Stunden unbeweglich vor einem Mauseloch verbringt. Langweilig, sagst Du? NEIN, ganz und gar nicht! Während die Katze vor dem Mauseloch lauert, hat sie das reinste „Ohrenkino“!
Sie hört jede Bewegung in dem Mäusegang, sie hört, ob sich eine Maus dem Ausgang nähert oder nicht und wenn, ist sie zum richtigen Zeitpunkt zum Sprung auf ihre Beute bereit – mal mit Erfolg, mal ohne, aber aufregend war diese Zeit für die Katze allemal!
Es gibt Katzen, die gern und lange auf der Lauer liegen, um dann im richtigen Moment zum gezielten Sprung anzusetzen. Das heißt für uns Menschen, dass wir Geduld haben solltenJ. Spielen wir beispielsweise mit einer Angel und unsere Katze lauert gern, müssen wir die „Beute“ einfach einmal eine Zeit nicht bewegen. Und dann zuckt die Beute einmal kurz und Du wirst sehen, wie aufmerksam Deine Samtpfote ist und wenn Du alles richtig gemacht hast, wird sie dann vielleicht voller Begeisterung zum Sprung ansetzen und anschließend der Beute hinterherjagen.
Was für ein erfolgreiches Spielen mit Deiner Samtpfote hilfreich ist:
· Wähle die richtige Spielzeit (nicht, wenn Deine Katze gerade total hungrig ist oder gemütlich dösend auf ihrem Lieblingsplatz liegt)
· Wähle das passende Spielzeug (Größe, Form…)
· Bewege das Spielzeug, wie sich eine echte Beute bewegen würde (in der Natur gibt es wenige Mäuse, die der Katze entgegenspringen…)
· Deine Katze muss die Beute auch bekommen, sonst erzeugt das Spiel Frust und das wollen wir ja nicht.
· Führe ein „Ende-Ritual“ ein, damit Deine Katze weiß, dass die Spielrunde vorbei ist, z. B. mit einem Leckerchen oder einem Spielzeug, mit dem die Katze sich noch ein Weilchen allein beschäftigen kann
· Räume die Spielzeuge wieder weg (vor allem Angeln und Spielzeuge, die u. U. zu einer Gefahrenquelle werden können, da sich die Katze verheddern oder strangulieren könnte). Bällchen oder Lieblingsmäuse dürfen natürlich liegenbleiben…
Ich wünsche Dir jetzt ganz viel Spaß beim Ausprobieren und viele schöne Spielzeiten mit Deiner Katze!
Über mich
Mein Name ist Christiane Skuza. Als Verhaltensberaterin rund um das zauberhafte Wesen Katze helfe ich Dir, Ursachen für auffällige Verhaltensweisen Deiner Samtpfote zu finden. Ich zeige Dir mögliche Lösungswege auf und wir finden gemeinsam passende Maßnahmen für Dich und Deine Katze.
Stehen Veränderungen in Deinem Leben an? Planst Du einen Umzug oder kündigt sich Familienzuwachs an? Möchtest Du eine (weitere) Katze aufnehmen? Interessiert es Dich, wie Du Deiner Katze mehr Abwechslung bieten kannst? Auch dabei unterstütze ich Dich sehr gern!
HINWEIS: Fotos von Kim Indra Oehne – http://www.kio-fotos.de
