Passt eine Katze in Dein Leben?

Bevor man sich für eine Samtpfote entscheidet, sollte man sich intensiv darüber Gedanken machen, ob man einer Katze in allen Belangen gerecht werden kann. Und zwar nicht nur in einer Zeit, in der man unter Umständen gezwungenermaßen viel zu Hause ist, sondern auch, wenn im Leben wieder Normalität einkehrt.

Folgende Fragen können Dir bei der Entscheidungsfindung helfen:
Wie oft ist jemand zu Hause (auch im „normalen“ Alltag)?
„Katzen schlafen doch sowieso den ganzen Tag.“ NEIN, das tun sie nicht! Ja, sie verbringen einige Stunden am Tag damit zu beobachten, zu dösen, sich zu putzen und auch zu schlafen, aber vergessen wir nicht, dass allein durch den menschlichen Rhythmus im Durchschnitt 8 Stunden nichts Spannendes für die Katze passiert, weil wir schlafen. Wenn wir dann noch täglich 10 Stunden oder mehr weg sind, bleibt nicht mehr viel Zeit übrig für unsere Samtpfote, denn der Haushalt will ja auch noch gemacht werden. Ach ja, und die Hobbys gibt’s ja auch noch…
Ich finde es unglaublich wichtig, dass wir ehrlich uns gegenüber sind. Wir übernehmen für eine lange Zeit eine große Verantwortung, wenn wir uns für eine Katze entscheiden und dazu gehört auch, ihre Bedürfnisse zum einen zu kennen und natürlich auch, ihnen in der Form Rechnung zu tragen, dass sie ein erfülltes und glückliches Leben bei und mit uns führen kann.
Das gilt übrigens auch, wenn Du überlegst, Dir zwei Katzen nach Hause zu holen. Das heißt nämlich nicht, dass Du sie bedenkenlos viele Stunden sich selbst überlassen kannst, weil „sie ja einander haben und zusammen spielen können“. Ja, es ist schön, wenn eine Katze einen Artgenossen hat und die beiden sich gut verstehen, ABER: das ersetzt nicht die Beschäftigung mit uns Menschen!
Alle einverstanden?
Wichtig finde ich, dass ALLE Familienmitglieder mit einem kätzischen Neuzugang einverstanden sind. Bei Missstimmung ist niemandem geholfen und meist zieht die Samtpfote am Ende den Kürzeren…

Foto: Christiane Skuza

TIPP am Rande: Bevor die Entscheidung für eine Katze (oder auch ein anderes Haustier) getroffen wird, würde ich abklären, ob es Anzeichen für eine mögliche Katzenhaarallergie gibt. Nichts ist schlimmer, als wenn eine Samtpfote einzieht und sich dann herausstellt, dass bei einem Familienmitglied eine Allergie vorliegt!
Und noch ein Punkt: Lebst Du in einer Mietwohnung, macht es Sinn, sowohl den Vermieter zu fragen, ob eine Katze einziehen darf und Du entsprechende Sicherungen an Fenstern anbringen und vielleicht kündigst Du den Familienzuwachs auch freundlich bei den Nachbarn an, denn nichts ist schlimmer, als wenn es bei jedem „Miau“ zu Streitigkeiten kommt…

Wie sind die räumlichen Gegebenheiten?
Vielleicht lebst Du in einer Gegend, in der Du Deiner Katze Freigang ermöglichen kannst, wenn sie es denn möchte. In der Regel ist das eine wunderbare Bereicherung für ein Katzenleben.
Lebst Du in einer Wohnung und Freigang ist keine Option, ist es eine besondere Herausforderung, den Lebensraum Deiner Samtpfote so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten und ihr all das zu bieten, was für ein glückliches Katzenleben nötig ist.
Das kann bedeuten, dass Du Deine Wohnung umgestalten musst. Zum einen, damit Deine Katze alles hat, was sie braucht, zum anderen, damit Du mögliche Gefahrenquellen beseitigst.
Zur Grundausstattung gehören mehrere offene Katzentoiletten, Futter- und Wasserplätze, verschiedene Kratzgelegenheiten, diverse Aussichts-, Ruhe- und Schlafplätze sowie unterschiedlichste Spielzeuge.
Sind die finanziellen Mittel für eine Katze vorhanden?
Das ist eine Frage, die man nicht unterschätzen sollte. Neben der Erstausstattung möchtest Du Deiner Katze sicherlich hochwertiges Futter bieten, brauchst regelmäßig Katzenstreu, immer mal wieder neue Kratzgelegenheiten und Spielzeug. Und dann kommen noch die Kosten für den Tierarzt, Tierheilpraktiker etc.
Wenn alles gut läuft und Deine Katze gesund bleibt, reicht es, regelmäßig ein- oder zwei Mal im Jahr zur Vorsorgeuntersuchung zu gehen, aber was, wenn nicht? Chronische Erkrankungen können regelmäßige Behandlungen und/oder Medikamente erforderlich machen, Unfälle können in der Tierklinik enden und wir wollen ja alles tun, damit unsere Samtpfote wieder gesund wird!

Foto: Christiane Skuza

Mittlerweile gibt es Versicherungen für Tiere, mit denen man Krankheiten absichern kann oder aber man legt einen gewissen Betrag monatlich für solche Fälle zur Seite.
Wenn man sich im Vorwege Gedanken darüber macht, was es bedeutet, sein Leben mit einer Samtpfote zu teilen und sich dann aus ganzem Herzen dafür entscheidet, ist das die Grundlage für ein glückliches Dream-Team von Katze und Mensch.

Fotos: kio-fotos.de, Kim Indra Oehne

Blogbeitrag: Christiane Skuze von